Es gibt Momente, die sind unscheinbar. Ein Gedanke, der durch den Kopf huscht, kaum greifbar – und doch bleibt er.
Bei mir war es dieser eine Gedanke:
Was, wenn ich jahrelang Wege gegangen bin, die gar nicht meine waren?
Ich habe mich oft an äußeren Systemen orientiert. An Plänen, Methoden, Menschen, die mir erklärten, wie es „geht“. Business-Strategien, Selbstverwirklichungsfahrpläne, Positionierungshilfen. Immer gut gemeint, oft klug – aber selten wirklich ich.
Diese Wege hatten etwas Verlockendes: Sie gaben Sicherheit. Struktur. Die Illusion, dass man nur lange genug der Schritt-für-Schritt-Anleitung folgen müsse, um ans Ziel zu kommen.
Aber genau darin lag der Haken.
Je klarer der Weg vor mir ausformuliert war, desto stiller wurde es in mir.
Meine eigene Stimme – diese leise, manchmal unbequeme, manchmal zarte Intuition – kam nicht mehr durch. Ich funktionierte. Ich erfüllte Erwartungen. Ich machte „es richtig“. Aber es war nicht echt. Nicht erfüllt. Nicht frei.
Ich glaube, viele folgen vorgegebenen Wegen, weil sie Angst haben. Angst vor Fehlern, vor Rückschlägen, vor Orientierungslosigkeit. Ich auch.
Und gleichzeitig weiß ich heute: Genau in diesem vermeintlichen Chaos liegt Wahrheit.
Denn echte Wege zeigen sich nicht vorher.
Sie entstehen unterwegs.
Durchs Gehen. Durchs Scheitern. Durchs Spüren.
Ich habe erlebt, dass meine wirklichen Erkenntnisse nicht durch Planung kamen, sondern durch Zweifel. Dass meine Ausrichtung nicht durch ein Ziel entstand, sondern durch das bewusste Abweichen davon. Und dass mein Gefühl von „richtig“ nicht aus Erfolgsmomenten wuchs, sondern aus Momenten der Ehrlichkeit mit mir selbst.
Was mich heute leitet, ist kein Plan mehr.
Es ist eine Stimme in mir, die oft leise ist.
Nicht immer bequem. Aber echt.
Sie erinnert mich daran, dass es nicht darum geht, den perfekten Weg zu finden – sondern den eigenen. Dass ich mich nicht selbst verliere, nur weil ich jemanden beeindrucken will. Und dass ich mich nicht weiter anpassen muss, wenn mein Herz längst etwas anderes sagt.
Ich merke auch: Je mehr ich aufhöre, mich zu vergleichen, desto klarer höre ich mich selbst wieder.
Aber dafür braucht es Raum. Stille. Und vor allem: Mut.
Heute glaube ich fest daran: Wir müssen nicht alleine gehen. Aber wir sollten begleitet werden – nicht geführt.
Ich sehe mich selbst nicht mehr als jemand, der vorangeht und andere zieht.
Ich will begleiten. Auf Augenhöhe.
Wie ein Sherpa, der den Weg kennt, aber nicht für dich geht. Der mit dir trägt, aber dir nicht sagt, wohin du musst.
Und ich erkenne: Mein Weg ist kein gerader. Kein effizienter. Kein planbarer.
Aber er ist meiner.
Und das genügt.
Vielleicht bist du gerade auch an diesem Punkt. Zwischen dem Außen und dem Innen. Zwischen „Ich könnte“ und „Ich muss nicht mehr“.
Wenn ja: Lass dich nicht hetzen. Vertrau dem Nichtwissen. Und vor allem: Hör dir wieder zu.
Denn diese leise Stimme in dir?
Sie kennt den Weg.
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ÜBER DIE AUTORIN
Carolin Burkert
Ich öffne Räume für Menschen, die aufhören wollen, nach Antworten im Außen zu suchen – und bereit sind, sich selbst wieder zu begegnen.
Mein Thema ist Selbstfindung und Selbstermächtigung.
Ich arbeite mit Fragen, die tiefer gehen als jede Checkliste, und mit Impulsen, die dich nicht in eine Form pressen, sondern dich zurück zu deinem Kern bringen.
Dafür nutze ich auch KI – nicht als Tool für Effizienz, sondern als Spiegel. Sie hilft, Gedanken klar zu sehen, innere Muster zu erkennen und Entscheidungen aus deiner eigenen Wahrheit heraus zu treffen.
Es geht nicht darum, jemand Neues zu werden.
Es geht darum, der Mensch zu sein, der du ohne Angst, Zweifel und Anpassung längst bist.
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