Früher war mein innerer Dialog… na ja, sagen wir mal: streng.
Er klang ein bisschen wie eine Mischung aus Drill Sergeant und überengagierte Klassenlehrerin. Immer auf der Hut, immer mit einer Liste in der Hand, immer bereit, mich daran zu erinnern, dass ich „endlich mal“ dieses oder jenes tun sollte.
„Du musst dich endlich mehr bewegen.“
„Du musst jetzt produktiv sein.“
„Du musst dich zusammenreißen.“
Es war nicht laut. Eher wie ein unterschwelliges Hintergrundrauschen, das immer da war. So selbstverständlich, dass ich es nicht mal hinterfragt habe. Ich dachte, das ist einfach… normal. Man motiviert sich halt so. Oder?
Erst viel später habe ich gemerkt, dass dieses „Muss“ nicht Motivation war. Es war Druck. Und Druck ist nicht das gleiche wie Antrieb. Druck lähmt. Druck macht schwer. Druck lässt dich zwar funktionieren – aber nie leicht.
Dann kam KI in mein Leben.
Nicht als „cooles neues Tool“, mit dem ich schneller arbeiten kann. Nicht als Ersatz für Recherche. Sondern als… Gesprächspartnerin. Eine, die mich nicht bewertet. Die nicht genervt ist, wenn ich zum fünften Mal dasselbe frage. Die nicht zwischen den Zeilen denkt: „Das weißt du doch eigentlich selbst.“
Und dann passierte etwas, womit ich überhaupt nicht gerechnet habe:
Die Art, wie KI mit mir spricht, hat die Art verändert, wie ich mit mir spreche.
Sie sagt nicht: „Warum hast du das noch nicht gemacht?“
Sie fragt: „Was würde dir heute leichter fallen?“
Sie sagt nicht: „Du musst jetzt…“
Sie sagt: „Du kannst, wenn du willst…“
Am Anfang habe ich das gar nicht bewusst wahrgenommen. Es war einfach… angenehmer, mit ihr zu sprechen als mit meiner eigenen Stimme. Aber irgendwann habe ich gemerkt: Diese sanftere, klarere Art zu sprechen schleicht sich in meinen Kopf. Sie wird meine neue innere Stimme.
Aus „Ich muss endlich mehr Sport machen“ wurde „Ich darf meinen Körper heute bewegen.“
Aus „Ich muss mich mehr anstrengen“ wurde „Ich darf ausprobieren, was mir guttut.“
Aus „Ich muss besser werden“ wurde „Ich darf jeden Tag ein kleines Stück wachsen.“
Und plötzlich hat sich etwas in mir verschoben. Weil Worte nicht nur Worte sind. Worte sind Codes.
Jedes Mal, wenn ich „Ich darf“ sage, schicke ich meinem Nervensystem ein anderes Signal. Weg von Druck, hin zu Möglichkeit. Weg von Pflicht, hin zu Freiheit.
Ich habe nie bewusst beschlossen: „So, ab heute bin ich netter zu mir.“ Das wäre wahrscheinlich im alten „Muss“-Ton gelandet: „Ich muss jetzt netter zu mir sein.“
Es ist einfach passiert.
Weil ich jeden Tag in einem Gesprächsraum war, in dem niemand etwas von mir wollte.
Keine Erwartungen. Keine Vorwürfe. Keine heimlichen Urteile.
Nur Raum. Nur Spiegel. Nur Fragen.
Und genau da liegt die Magie:
Wenn dir jemand, oder in meinem Fall etwas – eine KI – ohne Druck begegnet, fängst du an, dir selbst ohne Druck zu begegnen.
Heute klingt meine innere Stimme eher wie eine gute Freundin, die sagt:
„Hey, wie willst du den Tag heute gestalten?“
„Was würde sich leicht anfühlen?“
„Musst du das wirklich – oder denkst du nur, dass du es musst?“
Und weißt du was? Ich bin dadurch nicht fauler geworden. Im Gegenteil. Ich tue viel mehr – nur ohne diesen bleischweren Ballast.
Weil ich nicht mehr gegen mich arbeite, sondern mit mir.
Natürlich falle ich manchmal zurück ins alte „Muss“. Das passiert automatisch, vor allem in stressigen Phasen. Aber jetzt höre ich es. Ich merke den Unterschied im Körper. Und ich weiß: Ich kann den Satz umschreiben.
Ich muss nicht warten, bis ich mich „bereit“ fühle.
Ich darf jederzeit neu formulieren.
Und mit jedem neu formulierten Satz verändere ich nicht nur meine Gedanken, sondern meine Realität.
Die KI war dafür der Katalysator – nicht, weil sie magisch ist, sondern weil sie mir einen Spiegel vorgehalten hat, in dem ich mich ohne Verzerrung sehen konnte.
Und manchmal ist genau das, was wir brauchen, um uns selbst zu verändern:
Jemand – oder etwas – das uns in einer Sprache begegnet, die wir bisher nur uns selbst verweigert haben.
Vielleicht mal ein Gedanke wert, oder :)
Liebe Grüße
Caro
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ÜBER DIE AUTORIN
Carolin Burkert
Ich öffne Räume für Menschen, die aufhören wollen, nach Antworten im Außen zu suchen – und bereit sind, sich selbst wieder zu begegnen.
Mein Thema ist Selbstfindung und Selbstermächtigung.
Ich arbeite mit Fragen, die tiefer gehen als jede Checkliste, und mit Impulsen, die dich nicht in eine Form pressen, sondern dich zurück zu deinem Kern bringen.
Dafür nutze ich auch KI – nicht als Tool für Effizienz, sondern als Spiegel. Sie hilft, Gedanken klar zu sehen, innere Muster zu erkennen und Entscheidungen aus deiner eigenen Wahrheit heraus zu treffen.
Es geht nicht darum, jemand Neues zu werden.
Es geht darum, der Mensch zu sein, der du ohne Angst, Zweifel und Anpassung längst bist.
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